Concert Corner

Sonntag, 29. Januar 2006

A Tribute To John Lennon

- Ein Konzert-Abend mit Höhen und Tiefen -

Als großer Lennon-Fan freute ich mich schon lange auf dieses Konzert-Ereignis. Ich kannte ja bisher nur den John Lennon Tribute-Sampler und war gespannt darauf, wie die jungen Musiker dies live auf der Bühne umsetzen würden.
14 Bands hatten sich am 20.01. im Berliner Kesselhaus versammelt, um den Mann zu ehren, der die Popmusik-Geschichte beeinflusst hat, wie kaum ein anderer.

Um 19.30 Uhr eröffnete das Duo Ten Stories High den Abend und versuchte sich als erste an dem Vermächtnis des großen Musikers. Leider begann es aber anders als ich erwartet hatte, denn die ersten 5 Bands schienen mit diesem Erbe etwas überfordert. Sie mühten sich redlich, aber es klang alles halbherzig und wie "mal eben über Nacht" einstudiert. Ohne Charme und ohne Überzeugung und vor allem ohne persönliche Note. Ich muss zugeben, dass ich schon etwas enttäuscht war, denn die erste Stunde dieses Konzerts war alles andere als ein Tribute. Am schlimmsten und völlig daneben war allerdings die Combo "Traumflug", die ungefähr 10x betonte, dass sie ja bei jedem Tribute-Konzert dabei wären, aber – sorry Jungs und Mädels - Quantität ist nicht unbedingt Qualität…

Frogcircus200106Mit der 6. Band kam dann endlich ein echter Lichtblick auf die Bühne. Das Duo Frogcircus trägt zwar einen witzigen Namen, war aber durchaus ernst zu nehmen, überzeugte mit originellen Interpretationen von Lennon-Songs und schreckte auch nicht davor zurück "Come Together" in einer Punkversion zu spielen. Super umgesetzt, klasse Stimme, sehr kreativ, sehr musikalisch und ich war total froh, dass mit ihnen offenbar endlich die Qualität Einzug hielt.

Kimono200106Mit Kimono folgte dann die erste Band, die auch am Tribute-Sampler "Give'm A Chance" beteiligt war. Ihre Version von "Hey Bulldog" begeistert nicht nur auf CD gepresst, sondern auch live brachten sie diesen Song ganz exzellent zu Gehör. Sie waren temperament- und humorvoll und brachten Tempo und Entertainment in die Veranstaltung. Leider hatte Kimono zwar nur einen Lennon-Song im Gepäck, aber es störte auch nicht, dass sie die Gelegenheit nutzten, zwei selbst geschriebene Songs zu präsentieren.

Ich war begeistert und froh, dass sich das Niveau nun wohl doch dauerhaft zu heben schien. GardensEnd200106
Gardens End war dann eine echte Überraschung. Überzeugte mich ihre Version von "You're gonna loose that girl" auf der Tribute-CD eigentlich nicht wirklich, machten sie live auf der Bühne doch eine sehr gute Figur. Sie waren witzig und spritzig, musikalisch ansprechend und machten eine gute Stimmung. Da bewies sich mal wieder meine Meinung, dass man von Studioaufnahmen nicht auf die Live-Qualität einer Band schließen kann. Das ist doch meistens ein himmelweiter Unterschied.
Auch die Gruppe Lenz war einfallsreich und von guter musikalischer Qualität. Nachdem dann die Band "Die Axone" Lennon wirklich gelungen akustisch umsetzte, sorgten sie mit "Der Weltraummaus" noch für die witzige Note des Abends, obwohl das eigentlich gar nicht in dieses Konzert passte, aber egal :)
DieAxone200106
Vermont kamen dann leider nur zu zweit, performten mit Gitarre und dünner Stimme, was ja eigentlich nicht gar sooo schlimm ist, aber ihre Playbackeinspielung zu "Happiness is a warm gun" war völlig überflüssig und irritierte eigentlich nur. Schade, aber ihr Auftritt war etwas langweilig…

Eine totale Neuentdeckung für mich war dann kurz vor Schluss die Band Toulouse. Sie waren stimmlich sehr stark, glaubwürdig und überzeugend. Auch sie brachten eigene Stücke und diese waren kraftvoll und interessant und fantasievoll arrangiert. Echte Hinhörer also! Diese Band hat mich auf Anhieb begeistert und ihren Namen werde ich mir merken!

JonathanHard200106Leider dünnte das Publikum zu diesem Zeitpunkt schon etwas aus, aber wer jetzt nicht mehr da war, der verpasste ein wirklich gelungenes Finale. Jonathan Hard enterte die Bühne und rockte den Lennon so gekonnt und mit so viel Power, dass auch die letzten Gehörgänge freigeblasen und die ersten Müden wieder munter wurden. Mit viel Spaß und frisch von der Leber weg brachten sie das Publikum zum tanzen. Ihre Version von "All you need is love" war nicht nur auf der CD sondern auch bei diesem Konzert einer der Highlights.
JL_Tribute200106
Alles in Allem war es – trotz des zähen und gequälten Anfangs – ein schöner Abend, an dem ich viel positive Energie gespürt und viel gute Musik gehört habe. Wie das im Endeffekt umgesetzt wurde, ist ja auch immer Geschmackssache, aber egal wie, John Lennon ist immer noch spannend, seine Texte aktuell und seine Musik passt nach wie vor in diese Welt – so sehr sie sich auch in den letzten 25 Jahren verändert haben mag. Das zeigt mir, was für ein weltoffener und zukunftsweisender Musiker er war und wahrscheinlich wird es auch in weiteren 25 Jahren noch Menschen geben, die seine Songs neu interpretieren und weiter leben lassen. Er hätte jedenfalls seinen Spaß gehabt :)

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