Concert Corner

Sonntag, 14. September 2008

Das kürzeste Konzert aller Zeiten

Oh weh, oh weh - ich hab ja wirklich ewig lange keinen Konzert-Bericht mehr geschrieben. Das ist schändlich! Pfui Spinne!
Ich war auf unglaublich vielen Konzerten in letzter Zeit, aber ausgerechnet ein negatives Erlebnis veranlasst mich nun, wieder mal einen Bericht zu schreiben. Komisch dat - aber so isset.

13.09.2008 - 161kz Benefiz-Festival Michendorf

Ich hatte mich sehr auf das Festival gefreut. Peilomat, Orange But Green, Fugalo, Jenix und viele andere - nicht zuletzt Radiopilot als Headliner. Das lohnt sich doch - dachte ich.

In Michendorf angekommen, kam mir aber gleich alles seltsam vor. Das Gelände war abgesperrt wie Fort Knox, die Securitys führten sich auf, als würden Prince, Madonna und Elton John gemeinsam ihr letztes Konzert geben, Flaschen waren verboten, konnten aber auf dem Gelände gekauft werden (ohne Pfand, so verdient man mehr...) und als wir ankamen stellten wir fest, dass der Beginn des Festivals sich bereits um eineinhalb Stunden verzögert hatte.

In die Halle geblickt waren da vielleicht hochgeschätzt 50 Leute. Also nicht gerade ein Zuschaueransturm. Diese Zahl blieb auch während des gesamten Festivals überschaubar. Trotzdem machten die Securitys am Einlass Zicken und schickten sogar aus fadenscheinigen Gründen Zuschauer nach Hause.

Ja gut...

Zeitverzug - und trotzdem durften die Bands Zugaben spielen. Es wurde immer seltsamer und immer später und das Publikum immer weniger. Endlich um 23.30 Uhr erklomm der Headliner die Bühne: Radiopilot. Soundcheck und um 23.51 Uhr gings los.

Michendorf_130908-006_kl

Foto von dir, Fahrrad... und plötzlich "schwubs" ging das Licht an. "Liebe Leute, es ist Null Uhr, das Konzert ist beendet". Was? Hä? Die Band auf der Bühne guckte mindestens genauso irritiert wie die Zuschauer. Und ehe wir uns versahen, waren die Securitys da "Bitte verlassen Sie die Halle"-Worte auf den Lippen und das rot-weiß gestreifte Band schon im Anschlag um die VIELEN VIELEN MILLIONEN hysterischen Zuschauer des Geländes zu verweisen. Prima Leistung Leute - ganz großes Kino...
Dass der Headliner nur 2 Songs spielen darf - das hab ich wirklich noch nie erlebt. Eine echte Meisterleistung!

Aber Radiopilot ließen sich davon nicht beirren. Sie verlegten die Party kurzerhand in den Backstagebereich - lud alle Leute ein mitzukommen und schon ging das Konzert weiter.

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Die Band Peilomat lieh ihnen ihr Akustik-Equipment und flugs wurde die neue Combo Radiomat oder auch Peilopilot gegründet und gemeinsam wurde der Abend gebürend beendet.

Michendorf_130908-028_kl

Aber auch diese konspirative Zusammenkunft wurde dann von Herren in grüner Dienstkleidung beendet. Ich weiß nicht, vielleicht haben wir ja ein paar Eichhörnchen verschreckt...

Als ob das alles nicht genug wäre, waren dann auch noch die versprochenen Shuttle-Busse nicht da und die letzten harten Fans mussten Stunden damit zubringen, den Weg in die Zivilisation zurückzufinden.

Fazit: Michendorf... Das war ein guter Gedanke, keine Frage... aber ihr müsst noch viel lernen!!

Montag, 22. Januar 2007

Erfüllter Wunsch !

Lange musste ich darauf warten. Fast auf den Tag genau 3 Monate lang. Was eigentlich für den 16.10.2006 geplant war, fand nun am 19.01.2007 statt: Reamonn in der Berliner Columbiahalle.
Und das Warten hatte sich gelohnt!

reamonn_columbiahalle190107-003 Da das Konzert im letzten Jahr wegen einer Stimmband-Erkrankung von Sänger Rea abgesagt werden musste, war natürlich die Freude ganz besonders groß, ihn wieder gesund auf der Bühne zu sehen. Das sei für ihn ein ganz besonderer Moment, sagte Rea dann auch und bedankte sich in bewegenden Worten bei seinen Fans, der Familie, der Band und allen, die ihn in dieser schlimmen Zeit – in der er nicht gewusst hätte, ob er jemals wieder würde singen können – unterstützt hätten. Bisher sei es für immer "nur" Musik gewesen, was er gemacht hat, sagte er, aber nun wüsste er, es ist viel viel mehr…!!
Und genau so emotional wie diese Worte, war dann auch das ganze Konzert. Ich habe schon mehrere Konzerte von Reamonn gesehen, aber das war wirklich mit Abstand das Beste, was sie jemals gezeigt haben!

Setzten Reamonn in ihren Konzerten bisher eher immer auf pure Musik, ohne viel ablenkendem Schnick Schnack drum herum, fuhren sie diesmal ein eindrucksvolles Bühnenbild inklusive aufwändiger Lightshow auf. Aber trotz allem technischen Aufwand, wirkte das Konzert nicht steril und inszeniert. Sie schafften den Spagat, eine perfekte Show abzuliefern und es trotzdem ganz besonders persönlich wirken zu lassen. Trotz langem spannungssteigerndem Intro, Showtreppe, flackernder Stroboskoplichtern und wirklich absolut exzellentem Sound hatte man das Gefühl, dass sie einfach nur feiern wollten. Nicht für sich, nicht für das Publikum, sondern mit ihnen gemeinsam. Das war sehr beeindruckend!
So verlegten sie z.B. als besondere Überraschungen mitten im Programm ihre Bühne oben auf die Galerie. So hatte auch das Publikum am hintersten Ende der ausverkauften Halle plötzlich Reamonn hautnah.

reamonn_columbiahalle190107-072

2 Stunden lang spielten sie einen gut gewählten Querschnitt aus ihrer 9jährigen Bandkarriere. Langsam wird es sicher schwer für sie, aus ihrem umfangreichen Repertoire die richtige Auswahl zu treffen. Aber für meinen Geschmack war das sehr gut ausgesucht und auch wenn mein absoluter Lieblingssong "Josephine" fehlte, machte das eigentlich nichts.

Es war eine Band, die ich da auf der Bühne sah. Nicht Sänger und Begleitung – wie es oftmals so ist, sondern ein GANZES. Jeder stand mal im Mittelpunkt, hatte seinen Solopart und trotzdem konnte ich mir während der Show gar nicht vorstellen, dass der eine ohne den anderen überhaupt existieren könnte... Reamonn sind wirklich eine der wenigen Bands, die dieses Gemeinschaftsgefühl von der Bühne herunter in das Publikum projizieren können.

Ich bin wirklich froh, dass ich noch eine Karte für Braunschweig habe. So kann ich das Konzert nochmal erleben – zum Genießen sozusagen :-)

Sonntag, 10. Dezember 2006

Live Hard And Die Happy

Die letzten beiden Tage haben mich viele viele Euros und ein paar Nerven gekostet - wo auch immer die gewesen sein mögen...

Es ist 3:15 - die Stunde für das aufgeweckte Kind... Und das ist es auch - also aufgeweckt - das Kind - nämlich mein Kind! Das wurde gestern - bzw. inzwischen schon vorgestern - 16 Jahre alt. Da wurde gefeiert, erst mit Familie, dann mit Freunden. Hoch ging das her, viele Geschenke, viel Essen und Trinken - Frau wird schließlich nur einmal 16!!
Während sie dann heute/gestern mit ihren Freunden in einer Shisha-Bar Papa's schwerverdientes Geld auf den Kopp kloppte, sind wir - also die Eltern, die ja bei sowas immer nur im Weg rumstehen - zu Die Happy ins Konzert gegangen. Das passte so gut - zum einen zur sturmfreien Bude, zum anderen zum Motto des Wochenendes...

Das Konzert war supergeil und superlaut. Mein Gehörschutz wurde auf eine harte Probe gestellt und bestand. Der Sound wummerte in meinem Brustkorb, es war voll und die Stimmung grandios, die Luft verraucht und zum schneiden, das Bier zu warm und trotzdem waren alle gut drauf - es gab Pogo und Stagediving und Marta war wie immer ein wahres Energiebündel!
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Wer mich kennt weiß, dass ich immer sehr kritisch bin, was weibliche Gesangsstimmen angeht, aber Marta ist einfach nur der Hammer! Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ganz großes Kino!

Anschließend das Geburtstags-Kind aus der Shisha-Bar gesammelt, beim Heimbringen der Freunde kleine Stadtrundfahrt absolviert und nu muss ich glaub ich gleich mal den Telefon-Stecker ziehen, damit einerseits das nunmehr fast erwachsene Kind und andererseits die total kaputte Mama endlich mal Ruhe findet.

In dem Sinne: Gut's Nächtle :)

Dienstag, 21. November 2006

Es gibt Momente...

...die kann man einfach nicht in Worte fassen.
Das vergangene Wochenende war so voller Eindrücke und Ereignisse, dass ich solange schreiben müsste, bis auch der letzte versprengte Leser meines Weblogs entnervt die Flucht ergreifen würde.

Okay - daher knapp und präzise:

18.11. Flug nach München
Ich und fliegen - das Thema hatten wir schon 20 x und daher mit einem Wort: ARGH...!!

JLTA-Halbfinale in München.
JLTA181106-064
Radiopilot - Großartig, kreativ, genial, einzigartig, phänomenal, heftig, phantastisch - mit einem Wort: Boh!!

JLTA181106-146
Paulsrekorder - Spacig, kräzie, verrückt, energiegeladen, grandios, saugeil - mit einem Wort: Wow!!

JLTA181106-172
Park Lane 7 - Rockig, phantasievoll, bemerkenswert, originell, sympatisch, super - mit einem Wort: yeah!!

Ja und die haben dann auch gemeinsam mit Gusto den Einzug ins Finale geschafft.

19.11. Rückflug von München nach Berlin - mit einem Wort: IchHasseEs...!!

Aber schön war's in Düsseldorf (schönen Gruß an den Herrn auf Platz 5c...)

Es geht also weiter - in Kiel am kommenden Wochenende. Ich bin sehr gespannt.
www.jlta.de

Mittwoch, 8. November 2006

Gorgeous Georgios

Wie oft geschieht es, dass Träume wahr werden? Wie oft kommt es vor, dass etwas, was man sich seit 15 Jahren wünscht Wirklichkeit wird? 1x im Leben? 2x? Oder nie?
Bei mir ist es passiert! Tatsächlich!!

Ich habe immer gesagt: Einmal noch George Michael sehen und sterben... Das Erste davon hab ich jetzt geschafft - an dem Zweiten arbeite ich nun :)

Irgendwie sitz ich immer noch blöde grinsend und kopfschüttelnd herum und ringe ein bisschen nach Worten. Zu sehr bin ich noch immer geflashed von dem Ereignis, das mich am 06.11. ereilte. Seitdem ich wusste, dass er auf Tour kommt und noch mehr seit dem Erwerb der Eintrittskarten war ich auf einem Dauer-Mega-Tripp und nun war es also soweit.
Wahrscheinlich kann das keiner so richtig nachvollziehen – ich kann das ja selber nicht – und eigentlich ist das auch total kräzie, aber es gibt manchmal Dinge, die man nicht erklären kann… Dies war eines davon!

Ich war aufgeregt wie ein Teenager und fühlte mich auch so. Das Adrenalin spielte ein bisschen verrückt und ich merkte nicht mal mehr meine Rückenschmerzen, die mich schon seit ein paar Wochen quälten. Ich dachte: Hey, spinnst du jetzt? Sah aber im Publikum ähnlich erwartungsvolle Gesichter, die ähnlich faltendurchfurcht aber trotzdem ähnlich verzückt Richtung Bühne blickten. Ich empfand das als sehr angenehm, zeigte es mir doch, dass ich nicht komplett bescheuert bin :-)

Nun stand ich also im Velodrom vor einer Riesenbühne, das Licht ging aus und eine Stimme, die ich bisher nur aus meinen Wohnzimmerboxen schallend kannte, schlug mir live und direkt entgegen: George Michael! Unglaublich! Ich muss zugeben, dass ich ganz schön mit den Tränen kämpfen musste, denn ich konnte es kaum glauben, dass dies wirklich geschah!

GeorgeMichael061106-005

Anfangs checkte ich nicht mal, welche Songs er sang, ich merkte nicht, wer neben mir stand oder wo ich war – ich versuchte nur, alles in mich aufzusaugen, jede Bewegung, jede Geste und jedes Lachen… und davon gab es viel. Sehr fröhlich erschien mir George Michael, sehr positiv und energiegeladen. Und genau so ging er auch auf sein Publikum zu. Er kommunizierte mit ihnen, sprang von rechts nach links über die große Bühne, hielt immer wieder das Mikrophon in die Menge und forderte zum Mitsingen auf. Es schien, als hätte er Lust eine große Party zu feiern, mit den Menschen die gekommen waren, ihm zuzusehen und –zuhören.

Irgendwann registrierte ich auch, welche Songauswahl er getroffen hatte und sicher kann man darüber geteilter Meinung sein. Denn manchmal war selbst mir der Cut zwischen zu Herzen gehender Ballade und fröhlichem Funky-Dance-Hit zu krass. Teilweise hatte ich da echt mit meinen Emotionen zu kämpfen und Schwierigkeiten, von Melancholie auf Happiness umzuschalten. Aber es waren dann doch alle meine Lieblings-Songs dabei – was will ich mehr...

Die Show war wirklich absolut genial und die Musiker brillant! Die Projektionen zu den Songs waren effektvoll abgestimmt und sicher hat George diese schon zig mal gesehen aber selbst er schaute immer wieder beeindruckt hin.
Aber nicht nur die Show beeindruckte, nein auch die stimmlichen Qualitäten ließen mich einmal mehr als blöde mit dem Kopf schütteln. Er ließ Songs wie "Careless Whisper" jetzt viel reifer, interessanter und ausdrucksstärker klingen. Über "Jesus To A Child" hab ich mich total gefreut, aber auch über "Faith", "Spinning Wheel", "Outside" und natürlich das grandiose "Amazing". Ja und "Shoot The Dog"… Very kräzie und wirklich großartig!!!!
Irgendwer meinte neben mir "Für 50 sieht er aber noch gut aus" und ich dachte nur "Hä?". Der Typ ist genau 2 Tage jünger als ich und ich weiß ziemlich genau, dass ich noch nicht 50 bin… ;) Aber was soll auch diese Diskussion über das Alter? Es gibt manchmal Sachen, die sind alters- und zeitlos! George Michael gehört zweifelsfrei dazu!

GeorgeMichael061106-020

Dass er als 2. Zugabe noch "Freedom" gebracht hat, war dann das sogenannte Tüpfelchen auf dem "i". Ich hab nicht damit gerechnet und konnte es kaum glauben. Im Grunde sang auch nicht er den Song - sondern das Publikum! Und das war einmal mehr beeindruckend für mich!

Ich muss gestehen, dass dies das Beste war, was ich seit Jahren gesehen habe.
Und ich musste eins feststellen: Es gibt sie nicht, die Nachfolger, Nachahmer, Nachzügler…denn gegen IHN können selbst Typen wie Robbie Williams & Co. echt absolut einpacken. Okay, ich bin vielleicht auch etwas befangen und nicht wirklich objektiv, aber ich habe heute gelernt, dass es keine objektiven Meinungen gibt – von daher….

Sonntag, 4. Juni 2006

Wochenend und Sonnenschein

Auch wenn es draußen vor der Tür weder so aussieht, noch sich so anfühlt - die Open Air Saison hat begonnen!!! Und ich bin natürlich mitten drin. Bekanntlich kommen nur die Harten in den Garten und außerdem bin ich als unverbesserlicher Optimist bekannt :)

Und so startete die "Oben Ohne"-Saison für mich am 26.05. in Rostock, beim NDR2 Park Festival mit Texas Lightning, Sasha und Ronan Keating. Den halben Mai über hatten sich wahre Fluten vom Himmel auf die Erde ergossen und ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Aber diesmal hat sich wirklich mein Sonntags-Kind-Bonus bemerkbar gemacht - nicht nur in Rostock blieb es trocken, die Sonne schien heiß vom Himmel und bescherte mir ein grandioses Konzertereignis, nein auch am vergangenen Wochenende blieb der Wettergott mir hold!

Am 02.06. rief wieder der NDR2 und ich folgte diesmal nach Hannover auf die Expo-Plaza. Bei strahlendem Sonnenschein und 20°C versammelten sich dort 10.000 Zuschauer, um hochkarätige Live-Musik zu erleben.
NDRPlaza-Festival020606-036Pünktlich um 17.30 Uhr startete der Abend mit Sasha, der ein wahres Feuerwerk an guter Laune von der Bühne in das Publikum schleuderte. Voller positiver Energie und mit vielen witzigen Sprüchen ließ er die Leute springen und tanzen und mit ihm Arme schwingend seine neue Single "Goodbye" singen. Wie schon eine Woche vorher in Rostock wirkte auch diesemal wieder seine gute Laune regelrecht ansteckend und übertrug sich in Sekundenschnelle bis in die hintersten Reihen. Während Restdeutschland über das schlechte Wetter stöhnte, rann nicht nur Sasha sondern auch uns - erstaunlich aber wahr - schon nach kurzer Zeit der Schweiß die Stirn herunter und spätestens bei "Here She Comes Again" waren alle außer Rand und Band, tobten und verlangten Zugaben. Einer seiner größten Hits "We Can Leave The World" in neuem Gewand beschloss seinen großartigen Auftritt. Ein toller Opener und falls sich jemand wunderte, warum ein "Star" wie er diesen Abend eröffnet, dem wurde erklärt, dass Sasha an dem Tag noch nach Düsseldorf zu einem zweiten Gig musste.

TobiasRegner020606-017Der nachfolgende Tobias Regner hatte somit ein leichtes Spiel, denn alle auf die Expo Plaza Gekommenen waren in der richtigen Stimmung. Ich war wirklich neugierig auf den neuen "Superstar" Tobi. Meine Tochter ist ja auch nur wegen ihm überhaupt mit mir mitgekommen und war genau wie ich total neugierig, wie er seine Songs wohl live rüberbringen würde. Ich kann dazu wirklich nur eines sagen: Der ist echt 'ne mords coole Sau!!! Mich jedenfalls hat er sofort mitgerissen und man konnte gar nicht anders, als zu seinen Songs zu springen und zu tanzen. Ein bisschen schade finde ich es daher, dass er den doch sehr mainstreamigen Song "She's so" als neue Single ankündigte. Ich hätte mir von ihm ein wenig mehr Mut gewünscht. Vor allem die grandiose Nummer "Hologram" geht ab doch ab wie Schmitz' Katze und das könnte ich mir gut aus Radiolautsprechern schallend vorstellen. Jedenfalls konnte mich der Tobi - auch stimmlich - voll und ganz überzeugen. Erstaunlich, denn bisher war man von diesen Casting-Typen immer was anderes gewohnt...

MikeLeonGrosch020606-008Dass Ausnahmen die Regel bestätigen zeigte dann anschließend leider der zweitplatzierte "Superstar" Mike Leon Grosch. Obwohl ich seine Stimme wirklich sehr mag und er auch total witzig, sympathisch und natürlich auf der Bühne rüberkam, konnte er mich musikalich leider überhaupt nicht überzeugen. Er brachte zwar auch einen großen Fankreis mit, die ihn begeistert feierten, aber trotzdem konnte er die tolle Stimmung, die voher Sasha und Tobias Regner aufgebaut hatten, nicht weitertransportieren. Der Mike ist sicherlich ein guter Sänger und bestimmt ein netter Mensch, keine Frage, aber bei seiner Show konnte ich mir leider ein Gähnen nicht verkneifen... Schade!

Dann musste ich leider meinen Platz in der 3. Reihe aufgeben. Frau wird eben auch nicht jünger... ;)

RonanKeating260506-002Anschließend rundete Ronan Keating einmal mehr den Abend ab. Ich hatte ihn ja schon in Rostock genießen dürfen und freute mich in Hannover auf eine Wiederholung. Mit einem guten Mix aus alten und neuen Songs zog er das Publikum in seinen Bann und dabei begeisterte vor allem auch seine Sängerin - deren Name ich leider nicht verstanden habe, aber die mich mit ihrer unglaublich beeindruckenden Stimme nach Rostock erneut förmlich vom Hocker riss!!! Diese Frau ist er absolute Hammer und ich fragte mich einmal mehr, welche schwerwiegenden Argumente ihn seinerzeit in Gottes Namen bei "We've Got Tonight" zu Jeanette als Duettpartnerin bewogen hatten... Wie auch immer, alle Hits waren dabei, von "Lovin' Each Day" bis "Life Is A Rollercoaster" aber eins muss ich leider sagen: Ich mag Ronan wirklich schon seit vielen Jahren, habe viele Konzerte gesehen und auch alle seine CDs in meinem Regal, aber eins kann ich mir nicht erklären... Seine neue Single "Iris" befremdet mich ein wenig. Warum bitte, covert er so schlecht diesen meinen "One of the always famous songs ever"?? Hat er das nötig? Wozu soll das gut sein?? Schon bei seiner Version von "Father & Son" konnte ich mir damals ein Stirnrunzeln nicht verkneifen, aber DAS find ich nun mehr als überflüssig. WARUM Ronan?? Fragen über Fragen...

Nun, während Claudee bei Rock am Ring hoffentlich überlebt, bin ich nach dem Festival in Hannover bei meiner Freundin geblieben und am nächsten Tag nach Hamburg gefahren.
Ich hatte diesen kleinen dezenten Umweg auf dem Weg nach Hause unternommen, um Fuzzy Casino live zu sehen. Ich weiß ja, dass Hamburg immer voll ist und dass es am Knust keine Parkplätze gibt. Diesmal stapelten sich die Autos aber regelrecht übereinander und ich hätte mein Auto irgendwo hochkant an die Wand parken müssen, wäre mir nicht ein schönes Parkhaus über den Weg gelaufen. Grund war die "Bolzplatz Meisterschaft 2006" und im Knust sollte die anschließende Playersnight stattfinden. Ich hatte ja vorher sowas gelesen, wusste damit aber nichts anzufangen.
Wie konnte ich nur eine Sekunde lang daran zweifeln, dass es sich hier selbstverständlich - wie überall zur Zeit - um Fußball handeln würde. Und das mir... Egaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal!
FuzzyCasino030606-021Fuzzy Casino were in da house und da geh ich sogar auf eine Fußball-Party :) Die Stimmung war auch super, Leute viele - nur leider hat man mit dem ersten Live-Act eine schlechte Wahl getroffen. Jason Rowe ist sicherlich ein guter Sänger, passte in eine Fußball-Players-Party aber ungefähr so, wie ein Eishockey-Spieler auf ein Fußballfeld. Ich fürchte, es haben so viele Leute die Flucht ergriffen und somit spielten dann the one and only very magnificent totally phantastic Fuzzy Casino vor viel zu wenigen Leuten... Dafür nicht weniger überzeugend! DAS hat gerockt - meine Herr'n...!! Die haben die Bude zum kochen gebracht - von "Thinkin' about you" über "'Galaxy" bis "N.Y.C." war alles dabei und spätestens bei der Zugabe und dem Cover von Weezers "Hash Pipe" tobten die Leute und verlangten nach mehr - es war sehr geil und ich kann nur allen "eine lange Nase" zeigen, die sich das haben entgehen lassen!

Kurz nach Mitternacht hab ich dann nach einem super schönen, mit viel toller Musik vollgestopften Wochenende Hamburg verlassen und bin breit vor mich hingrinsend nach Berlin zurückgefahren. Das Vorhaben, bis zu Hause wach zu bleiben, hat meine Tochter dann auch erst 80 km vor Berlin aufgeben müssen - aber auch sie konnte sich selbst im Schlaf eines Lächelns nicht erwehren :)

Dienstag, 14. März 2006

Hallo Echoooo

Bereits zum 15. Mal rief die Deutsche Phonoakademie zur Musikpreis-Verleihung Echo Kreative, Musikschaffende, Stars und Sternchen und alle, die sich dafür halten zusammen, um Künstler mit gut verkauften CD's auszuzeichnen und alle kamen... Fast alle, aber das ist auch nicht so wichtig.
EchoLogo
Ich war sehr froh, wieder einmal dabei zu sein. Obwohl die Echo-Verleihung meiner Meinung nach in den letzten Jahren irgendwie an Exklusivität und Charme verloren hat, macht es doch immer wieder Spaß. Ganz besonders cool war natürlich, dass viele meiner Lieblingskünstler als Show-Acts auftraten.

Schon vorher in der Lobby des Hotel Estrel fand das Schaulaufen der Show-Gäste statt. Ganz besonders gefreut haben wir uns, als wir Paul Young entdeckten, der gelassen durch die Menschen schlenderte. Da der Altersdurchschnitt der wartenden AutogrammjägerInnen diesmal weit unter 20 Jahren lag, wurde er nicht erkannt. Sie warteten offensichtlich fast alle auf Tokio Hotel, die - dem Kreischpegel zufolge - irgendwann über den Roten Teppich zum Eingang schritten :)
Echo2006-007Als wir schließlich auch den Saal des Estrel Convention Centers erreichten, stellten wir uns zwischen die Bühnen und hatten einen guten Rund- umblick. Wir ver- folgten die Show, freuten uns über die Preisträger, applaudierten den Gewinnern und den Show-Acts, die gut inszeniert, mit tollen Lichteffekten ihre aktuellen Singles präsentierten.

Ein Highlight des Abends war die Verleihung des Ehren-Echos an Sir Bob Geldof. Die Laudatio von Campino wurde zwar leider von diversen Kreischattakten der Tokio Hotel-Fans unterbrochen (ich verstehe ja ihre Begeisterung und hab vollstes Verständnis dafür, aber ein wenig Respekt anderen Künstlern und Laudatoren gegenüber wäre schon angebracht gewesen...), war aber trotzdem sehr beeindruckend und als dann Bob Geldof seinen Preis entgegennahm und eine bewegende Rede über sein Engagement für Live 8 hielt und einen weiteren Appell an die "Mächtigen" dieser Welt richtete, hatte ich schon das Gefühl, bei einem historischen Ereignis dabei zu sein.
Echo2006-031
Schließlich bekam auch Tokio Hotel ihren Preis - was für mich auch völlig in Ordnung ging - und worüber sich die Fans dann endlich lautstark freuen konnten :) Der Ablauf der Show war kurzweilig und abwechslungsreich und die Zeit ging wirklich schnell vorbei. Schwubs und schon wurde der Preis an Peter Kraus für sein Lebenswerk verliehen, was mich wirklich riesig gefreut hat, denn ich glaube, es ist den wenigsten heute noch bewusst, was er für die Musik hier in Deutschland geleistet hat. Die Kids im Publikum jedenfalls konnten auf den Einspielern sehen, dass Kreischanfälle schon vor 50 Jahren durchaus vorkamen :)
Etwas schade war das abrupte Ende der Show. Ohne Glanz und Glamour ging es zu Ende, kein Finale, kein Flitter und keine Spur von der vorher (z.B. beim Auftritt von Christina Stürmer, was ich furchtbar übertrieben fand) verschossenen Pyrotechnik. Einfach sang und klanglos Schluss und das fand ich ziemlich irritierend und nicht angemessen.

Fazit: Ich fürchte, ich werde es wieder tun, wenn ich die Gelegenheit habe. Ich werde wieder beim Echo dabei sein, solange er in Berlin ist. Auch wenn die Qualität nachlässt wie ich finde und es sicher jede Menge Kritikpunkte gibt. Einen regelrechten Zerriss der Verleihung gibt es heute im Spiegel. Manche Argumente kann ich unterstreichen, manches ist übertrieben dargestellt und nicht wirklich objektiv. Man kann sicher geteilter Meinung sein, trotzdem ist es der größte Deutsche Musikpreis und es macht immer wieder Spaß, so hautnah dabei zu sein.

Donnerstag, 9. März 2006

Rock am Platz III

Alle Jahre wieder geben die Berliner Bands, die sich in der Evangelischen Kirchengemeinde am Zeltinger Platz in Berlin Frohnau, die "Teestube" als gemeinsamen Probenraum teilen, ein Konzert für ihre Fans und Freunde. Beim Rock am Platz 2004 waren es 350 Besucher, über 700 Zuschauer waren es im vergangenen Frühjahr und dies war Grund genug für eine dritte Auflage dieses regionalen Festivals am 04.03.2006 im Gemeindesaal der Ev. Gemeinde.
Damit, was dann aber an diesem Abend dort über die Bühne ging, hatten die Veranstalter im Traum nicht gerechnet, denn über 1200 Besucher wollten beim Rock am Platz III dabei sein. Viel zu viele für den Gemeindesaal, was zur Folge hatte, dass - nachdem die 1000 gedruckten Karten verkauft waren - noch viele Musikfans draußen bleiben mussten. Damit konnte wirklich niemand rechnen und dementsprechend groß war die Anspannung bei den beteiligten Bands.

RockAmPlatz040306-011The Dirty Strings, Clockwork Orange, Weak-End, Efeu, Olney Air und Kimono... pardon Radiopilot... haben dieses Happening in Eigenregie selbst organisiert, Plakate gedruckt, Getränke rangeschafft, Securities bestellt, Sponsoren klar gemacht und sich für die technische Durchführung erstmals das RockMobil Berlin als Unterstützung geholt. Beeindruckend war daher die Kulisse, vor der die erste Band die Bühne betrat, die lautstark von einem gut gelaunten Publikum begrüßt wurde. Rock gab es auf die Ohren - auch von der 2. und 3. Band. Immer voller wurde es und immer begeisterter das Publikum.

RockAmPlatz040306-027 Passend zu der Jugendlichkeit der auftretenden Bands, war natürlich auch das Publikum im Schnitt zwischen 16 und 20 Jahren. Es wurde ausgelassen gefeiert und doch blieb alles friedlich und voller positiver Energie. Zwischen den einzelnen Bands wurden immer wieder die Fenster geöffnet und für Frischluft gesorgt. Trotzdem hatten die Securities einiges zu tun, waren aufmerksam und sorgten sich um diejenigen, die sich entweder beim tanzen oder beim Genuss von Alkoholischem überschätzt hatten.

Nachdem Efeu ihren vorläufig letzten Auftritt absolviert, aufgrund gesundheitlicher Probleme der Sängerin eine Pause angekündigt hatten und nachdem Olney Air nochmal mit rockigeren Tönen ordentlich die Gehörgänge durchgepustet hatten, betrat eine Band die Bühne, die in letzter Zeit einige Namenswechsel hinter sich gebracht hat.
RockAmPlatz040306-043Nach Greensession bis März 2005 und Kimono bis Februar 2006 spielten nun RADIOPILOT ihr erstes Konzert mit neuem Namen, neuem Outfit und neuen bzw. umkomponierten Songs. Mit eingängigem Ohrwurmpop und einer energiegeladenen Bühnenshow rundeten sie einen gelungenen Pop/Rock-Abend ab, den so bestimmt niemand erwartet hatte.

Großes Lob an die jungen engagierten Veranstalter, die sich viele Gedanken gemacht, viele Nächte nicht geschlafen und alles zu fast jeder Zeit super im Griff hatten.
Freuen können sich auch „Die Brummbären“ von „Der Steg e.V.“ 50 Cent pro Karte gingen als Spende an dieses Kinder-Projekt.

Samstag, 18. Februar 2006

Xavier in Berlin 13.02.2006

Am 13.02. war ich beim Tourauftakt-Konzert von Xavier Naidoo im Berliner Velodrom. Das ist eine meiner meistgehassten Hallen für Konzerte die's gibt, aber was tut man nicht alles für einen der besten Sänger, die Deutschland zu bieten hat! Ich war 30 Minuten vor Einlass da, die Türen gingen auf und nach dem üblichen Marathon-Lauf einmal hin um die Halle, dann drinnen rum um den Innenraum, Treppen runter und wieder rauf und schließlich unten durch die Halle landete ich in der 5. Reihe. Super, passt scho… Dann hieß es warten bis die Show beginnt. Niemand wusste, ob es eine Vorgruppe geben würde. Es wurde immer voller und immer enger und mir taten irgendwie schon die Beine weh, bevor's losging.

Xavier_Berlin130206-001Kurz nach 20 Uhr ging dann aber das Licht aus und ein wummernder Sound drang durch die Halle. Alle blickten auf die Bühne und warteten auf Xavier, aber der war nicht zu sehen. Stattdessen tauchten alle Mitglieder seiner Band auf dem Bühnen-Ausläufer auf, wurden mit einem Lift nach oben gefahren und schließlich auch Xavier selbst. Nix Vorband, er selbst begann das Konzert direkt und inszenierte seinen Auftritt wirklich perfekt. "Bist du aufgewacht" war der richtige Opener und es folgten neue und alte Songs bunt aber passend gemischt, so z.B. "Wo willst du hin", "Zeilen aus Gold", "Dieser Weg", "In deine Hände", "Seelenheil" und natürlich der Titelsong dieser Tour "Bist du am Leben interessiert". Er hat sich viele Gäste mitgebracht, darunter Christian "Chako" Habekost, der wirklich zum piepen lustig war (Don't you get a Wut, say yeah….:)) und eine größere Abhandlung über Mannheim und seine Sprache hielt. Die Sängerin Bintia begleitete ihn bei einigen Titeln wirklich hervorragend und sein Background-Sänger – dessen Name ich leider vergessen habe – sang einen wunderschönen eigenen Song. Es gab einen längeren HipHop-Teil mit dem DJ und Rappern wie Danny Fresh, Tone, Jonesman und anderen, der zwar gut platziert war und sicher auch Abwechslung ins Programm gebracht hat, aber für meinen Geschmack war das zuviel und zu lang. Da ich auch gar nicht auf HipHop stehe, empfand ich das etwas ermüdend, aber das ist ja Geschmackssache. Ich war jedenfalls froh, als Xavier wieder seine phänomenale Stimme durch die Halle erklingen ließ und mit einer sehr beeindruckenden Moderation den Song "Ernten was man säht" ankündigte. Das Publikum tanzte und schrie und tobte und war wirklich restlos begeistert von seiner Präsenz, seinem Charme und seiner Ausstrahlung und natürlich seiner enormen Stimmgewalt!

Nach 2 Stunden Show fingen meine Füße an zu schmerzen, ich bekam einen Krampf im rechten Bein und mein Rücken verabschiedete sich.

Xavier_Berlin130206-008Immer wieder kamen die Gäste auf die Bühne, die Musiker wechselten von der Hauptbühne auf den Ausläufer und wieder zurück. Das ungewöhnliche Bühnenbild und die futuristische Lightshow waren sehr außergewöhnlich – aber befremdeten mich leider eher, denn es wollte einfach nicht zur Musik passen. Es wirkte, als hätte sich E.T. in eine Fabrikhalle verirrt, aber nicht, als würde ein gefühlvoller Sänger seine intensiven Lieder und Texte zu den Menschen bringen wollen.

Schön wurde es für mich ganz besonders, wenn Xavier seine Songs und seine Intension ins Publikum schleuderte. Er unterhielt sich ausführlich mit den Menschen, setzte sich auf den Bühnenrand, nahm Geschenke in Empfang, kommunizierte mit den Zuschauern und wirkte dabei ganz normal und natürlich, als wenn man beim Tee im Erkerzimmer sitzen würde!
Im letzten Drittel der Show folgte dann noch ein Knaller dem nächsten: "Dieser Weg", "Abgrund", "Oh my Lady", "Sie sieht mich einfach nicht", "Himmel über Deutschland", "Ich kenne nichts", "20.000 Meilen über dem Meer"!

Nach 3 Stunden waren meine Beine komplett abhanden gekommen, ich wollte tanzen, aber es ging nicht, ich wollte begeistert die Arme hochreißen, aber es ging auch nicht. Mein Körper hat mich leider total verlassen. Solche Schmerzen hatte ich noch nie im Leben und leider hat diese Tatsache mir dieses ganz außergewöhnliche Konzert etwas verleidet. Schon bei der ersten Zugabe wollte ich eigentlich flüchten und mich irgendwo hinsetzen, aber dann doch wieder nicht. Ich wollte weiter feiern, weiter genießen, also blieb ich auch während der Zugabe. Danach habe ich dann aber doch das Weite gesucht. Es ging einfach nicht mehr. Wenn ich nicht leblos zusammenbrechen wollte, musste ich mir ein Plätzchen zum hinsetzen suchen. Nach 3 Stunden und 20 Minuten hatte ich auch ehrlich gesagt nicht mit noch einer Zugabe gerechnet. Aber sie kam doch und ich sah sie von weitem aber genoss sie trotzdem: "Abschied nehmen"… Und Xavier widmete diesen Song Markus Löffel (Jam & Spoon) der kürzlich verstorben ist. Ich hatte Gänsehaut, es stellten sich mir die Nackenhaare auf und ich hatte Tränen in den Augen – das war ja nicht das erste Mal an diesem Abend. Deutschland kann froh und glücklich sein, einen solchen Künstler zu haben!

Nach dreieinhalb Stunden Konzert schleppte ich mich mit letzter Kraft zum Auto. Ich war begeistert und überwältigt, ich war beeindruckt und dankbar, dass ich das erleben durfte. Und ich war total fix und fertig!
Inzwischen habe ich gehört, dass das 2. Berliner Konzert am nächsten Tag eine Stunde kürzer war…

Montag, 13. Februar 2006

Sasha is back....

Vier Jahre lang war er "weg vom Fenster", turnte mal als Dick Brave über die Rock'n'Roll-Bühnen Deutschlands oder swingte im Stil des legendären Rat Packs. Jetzt aber ist er wieder da: SASHA!
Er ist zurück… und wie!!! Am 05.02. feierte er in Frankfurt mit neuen Songs und neuem Outfit ein grandioses Comeback und ich war dabei!

Eigentlich ist es ja ganz schön gaga, extra für ein Konzert von Berlin nach Frankfurt zu fahren und erst wollte ich auch gar nicht. Aber dann habe ich doch gegen mich selbst verloren, denn irgendwie musste ich unbedingt bei der allerersten öffentlichen Vorstellung von Sashas neuen Songs dabei sein. Ich bin aber trotzdem nicht gefahren, sondern… geflogen :) Da inzwischen fliegen preiswerter ist, als Auto fahren, sind also meine Flugangst und ich in eine Lufthansa-Maschine gestiegen und gen Frankfurt gebibbert. Immer wieder stelle ich fest, dass der Mensch einfach nicht zum fliegen geboren ist und immer wieder wundere ich mich, dass ich das überlebe…

Ich hatte mich am Hauptbahnhof mit Claudee getroffen, die liebenswürtzigerweise extra eine Stunde früher aus Mannheim kam, um mich nicht so lange alleine rumsitzen zu lassen. Danke Claudee :)
Und als ich am Mousonturm ankam bemerkte ich die erste von einer ganzen Reihe von Veränderungen, die mich an diesem Abend noch überraschen sollten. Das Sasha-Konzert-Publikum hat sich gegenüber 2002 enorm verändert. Es ist älter geworden, ruhiger, es gibt keine Drängeleien am Einlass und ganz offensichtlich trauen sich jetzt auch die männlichen Musikfans ins Konzert, was ich alles als extrem angenehm empfand!

Natürlich traf ich meine Mädelstruppe, denn es geht ja wieder loooooos :)
Der Mousonturm ist eine sehr schöne Location und sie füllte sich auch schnell bis auf den letzten Platz. Leider stellte sich allerdings gleich zu Beginn des Konzerts heraus, dass der Sound extrem schlecht und außerdem leider das fotografieren verboten war. Schade eigentlich!
Um 21.30 Uhr kam Sasha dann auf die Bühne. Sichtlich nervös und in schwarzem Anzug stellte er gleich als erstes mit "Miracle Mile" einen seiner neuen Songs vor. Deutlich rockiger klingt das, mit mehr Gitarren, kräftigem Beat und mehrstimmigem Background erinnerte mich das ein bisschen an Beatles-Zeiten. Das groovt ungemein und ist ein idealer Opener! Gleich als zweites folgte seine neue Single "Slowly". Bei keinem anderen Song zeigt sich wieder einmal mehr als deutlich, dass man von einer Single-/Radioversion nicht auf die Livequalität eines Songs schließen kann. War ich von dieser seiner ersten Single nach der Pause bisher noch ziemlich enttäuscht, hat mir die Liveversion durch seinen viel größeren Speed, viel mehr Energie und Dynamik auch viel besser gefallen! Trotzdem kam ich nur langsam in Schwung. Ich war irgendwie zu sehr mit hinhören und lauschen und (er)warten auf die neuen Sachen beschäftigt. Erst "Automatic" hat mich dann aus meiner Hinhör-Seance gerissen. Es rockte ungemein, es wurde immer wärmer, er schrie manche Wörter förmlich ins Mikro und mir wanderte ein begeistertes Grinsen in mein Gesicht. Erst flog dann seine Anzug-Jacke in die Ecke, er krempelte die Ärmel hoch und es folgte ein Knaller dem nächsten: "Good Thing", "Paralyzed", "Alive", "Open Water" ein Highlight löste das andere ab. Schließlich fiel auch die letzte Anspannung von ihm ab und mit lustiger Moderation und frechen Sprüchen hatte er schnell alle Sympathien auf seiner Seite. Dann stimmte er einen Song an, die Gitarren schmetterten, der Sound waberte durch die Halle und mein erster Gedanke war: "Wow, jetzt knallts aber" und dann plötzlich – huch, bekannte Töne… "If You Believe" in einem ganz neuen fetzigen Gewand. Das hat mir wirklich toooootal super gefallen und mein zweiter Gedanke war: Das will ich auf CD haben :) Auch altbekanntes wie "Here She Comes Again" und "This Is My Time" erkannte man erst auf den zweiten Hinhörer und machte in neuen Versionen gute Laune. Dass Sasha nicht anders kann, als nach 2002 auch wieder zur Fussball-WM 2006 seinen Beitrag zu leisten war mir fast klar. Mit "Goodbye" beendete er nach einer guten Stunde nicht nur sein Programm, sondern er wünschte sich auch, dass dieser Song die absolute Looser-Rausschmeißer-Hymne in den Stadien wird, was durchaus klappen kann.

Das Publikum war begeistert, johlte und raste und schrie und forderte Zugaben. Da kam er mit seiner Band wieder raus, der Bass wummerte und Sasha sang "If You Leave Me Now". Das war toooootal witzig, denn das ist eigentlich DER Song, der mich zur Popmusik geführt hat. Damals stand ich vor der schwierigen Wahl, Chicago oder Bay City Rollers… Nun, dann haben die Rollers gewonnen, aber If You Leave Me Now ist immer für mich der Schlüssel zu meiner ganz persönlichen Musikbegeisterung geblieben. Und nun sang Sasha das plötzlich und ich stand da und schüttelte den Kopf! Aber es war nur die erste Strophe, denn nahtlos ging es in seinen Song "We Can Leave The World" über und die Halle tobte! Danach kam noch eine Wahnsinns-Version von "Rooftop" und mein Wunsch nach einer "Sasha covert Sasha"-CD wurde immer größer. Schließlich riss er sich die Krawatte vom Hals und knöpfte das Hemd auf. Er moderierte einen Song an, der mir ein Runzeln auf die Stirn trieb und ich stellte fest, dass er sich auch noch an einem Song versuchte, den ich absolut nicht ausstehen kann, von dem ich hoffte, ihn nie wieder hören zu müssen und von dem ich dachte, er würde ihn auch nie wieder singen… "Lonely"… Aber doch, er tat es und ich muss zugeben, ich war ziemlich geschockt. Ich hatte vorher geschworen, den Saal zu verlassen, würde er das jemals wieder singen, aber ich blieb doch. Es war wirklich genial instrumentiert und es war absolut super gesungen, der Song war schön, ich konnte nicht umhin, ein bissl den Kopf schief zu legen, aber es war eben "Lonely" und damit hab ich einfach ein Problem. In dem Moment war es irgendwie ein Wermutstropfen für mich in einer doch sehr großartigen und gelungenen Livepremiere für sein Album "Open Water".

Ich beschloss, dass das nicht das einzige Konzert bleiben konnte. Ich meine, das hatte ich ja eigentlich schon vorher beschlossen, aber ich bin froh, dass ich das so beschlossen hatte… Naja, wie auch immer... Ich setzte mich in das Auto meiner Freundin und gemeinsam mit meiner Mädelstruppe fuhr ich Richtung Hannover, um am nächsten Tag noch das Konzert in Hamburg mitzumachen. Jo, wir fuhren so vor uns hin, machten eine Pause, die Fahrer wechselten und ich döste plötzlich ein.
Zwischen Seesen und Hildesheim, ca. 70 Kilometer vor Hannover, gab's dann plötzlich einen riesen Knall. Wir waren alle schlagartig wach und meine Freundin meinte nur "Was war das denn". Ich meinte sofort "Ein Reifen" - und richtig, ein Reifen war geplatzt!!!!!! "Fahr auf den Standstreifen", meinte ich, aber das war leichter gesagt, als getan. Wir überholte gerade eine LKW-Karawane und wie bitte sollten wir da zwischen durch kommen? Es klappte glücklicherweise irgendwie. Wir also raus aus dem Auto, geguckt und ich sehe es vorne rechts qualmen. Panne_FF050206-005Pannenblinker an, Notfallweste gesucht und Warndreieck aufgestellt, ADAC angerufen. Der Typ vom ADAC meinte dann am Telefon, wir sollten aus dem Wagen raus und hinter die Leitplanke in Sicherheit gehen. Ja geil, aber da war eine steile Böschung, die natürlich spiegelglatt war und wo man überhaupt nicht stehen konnte. So haben wir uns irgendwie über die Leitplanke geschwungen und uns dran festgeklammert, damit wir nicht runterrutschen. So standen wir über eine Stunde, bis der ADAC endlich da war. Ich war echt schon total festgefroren.
Leider stellte sich heraus, dass das Ersatzrad nicht an das Auto passte... Das hieß also, kein Reifenwechsel, sondern Wagen rauf auf den Schlepper und ab ins nächste Dorf. Panne_FF050206-007Da war es 6.30 Uhr. Ich hatte genau 24 Stunden nicht geschlafen, meine Körpertemperatur war auf die eines Eisbergs runtergekühlt und meine Contactlinsen klebten sich grad an meinen Augen fest… Das Ende vom Lied war dann, dass wir von der Opelwerkstatt einen Leihwagen bekamen und ich um 11 Uhr in Hannover war. Um 11.30 Uhr war ich im Bett - Für genau 4 Stunden, dann mussten wir wieder raus und ab nach Hamburg.

Hamburg war dann ganz anders. Das Wetter war sch***, Nieselregen, kalt, bäh… Aber nach der Odyssee der vergangenen Nacht war uns alles egal. Wir fuhren hin, parkten, gingen rein, fertisch, passt scho… Der Sound war diesmal besser, viiiiiiiiiiiel besser, die Stimmung dafür nicht so gut wie in Frankfurt. Die Setlist war auch ganz anders, aber auch besser, wie ich fand! Fotografieren war – Dank uns – erlaubt…
Hamburg060206-023
Ich war sehr froh, dass ich in Hamburg war. Ich konnte die Songs viel besser genießen. Erkannte den einen oder anderen Titel schon wieder, ich konnte meinen Favoriten definieren, der definitiv "Open Water" zu sein scheint…
Rein ins Auto, zurück nach Hannover, auf dem Wohnzimmer-Sessel eingepennt und um 5.07 Uhr den ersten Zug zurück nach Berlin genommen. Um 8.50 Uhr war ich daheim, hab geduscht und bis 14 Uhr geschlafen – gähn…

Ja ich gestehe, das sollte nicht das letzte Sasha-Konzert gewesen sein :)
Ich bin am 09.02. noch nach Leipzig gefahren. Das ist ja nicht weit weg von Berlin – praktisch einmal hingespuckt… Ich kannte das Werk 2 noch aus Dick-Brave-Zeiten und wusste, dass das eine nicht wirklich schöne Location ist – mal ganz vorsichtig ausgedrückt. Also um es genau zu sagen, ich finde die wirklich absolute Kacke – sorry… Der Weg nach Leipzig gestaltete sich dann aber alles andere als "einmal hingespuckt". Schneesturm, jede Menge Unfälle, ich konnte nur höchstens 120 km/h fahren und natürlich verfuhr ich mich in Leipzig – wie üblich… Wir waren 5 Minuten vor 20 Uhr am Eingang, stehen kurz, gucken, sind drin und zack, passt scho…
Das Konzert war wieder ganz anders. Der Sound war gut, aber es war leider ziemlich leer, was ich nicht verstehen konnte. Es stellte sich hinterher heraus, dass dies offensichtlich durch falsche Kommunikationen der Ticket-Firma zustande kam, denn es hieß, es sei ausverkauft... Falsch und sehr ärgerlich! Nun, aber er hat sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Gut gelaunt zog er seine Show durch, diesmal im grauen Anzug mit gestreifter Krawatte und wieder umgestellter Setliste. Es war ein sehr schönes Konzert, in dem ich wiederum die Songs mehr verinnerlichen konnte, aber meinen bis dahin gewählten Favoriten "Open Water" schmerzlich vermisste. Schaaaaaade… Die Stimmung war trotzdem grandios und die ca. 200 Leute brüllten wie 2.000 und waren begeistert und das war doch die Hauptsache! Aber Sasha wirkte gesundheitlich angeschlagen. Kein Wunder bei dem Wetter…

Hamburg060206-038
Wir sind dann auch flugs zurück nach Berlin. Ha ha, flugs… so langsam bin ich glaub ich noch nie im Leben von Leipzig nach Berlin gefahren. Schnee, Schnee, Schnee, soweit das Auge reichte – wo ich doch das Zeug so hasse… Na klar wieder in Leipzig verfahren – hey, es ist Leipzig, ich muss mich verfahren, was sonst… Schneller als 100 km/h ging dann auf der AB gar nicht, jede Menge Pannenblinker auf dem Standstreifen, Schneematsch ohne Ende, ich rutsche plötzlich ein bisschen bei einem Überholversuch, aber alles gut gegangen, ESP sei Dank. Ein ordentlich zerknüllter LKW mitten auf der Überholspur, boh – okay egal wann, Hauptsache sicher nach Hause. Zu tief saß noch die Erinnerung an unseren Horror auf dem Weg von Frankfurt nach Hannover… Immerhin hab ich nur 7 Liter Diesel auf 100 km verbraucht…

Ja Berlin, ich gestehe, das war ein weiteres Sasha-Konzert! Klar eigentlich, schließlich wohne ich hier. Meine Mädels sind von Leipzig mit zu mjr gekommen, wir haben ordentlich gefeiert, wie in alten Zeiten und Fotos geguckt, uns totgelacht, eine Kiste Bier gekillt und sind pünktlich zum Sonnenaufgang schlafen gegangen, so wie sich das gehört...

Am Konzert-Tag sind wir dann hingefahren, hingestellt, reingegangen, passt scho…
Vorbei sind die Zeiten, wo wir 5 Stunden vorher vor der Halle standen, um einen guten Platz zu ergattern. Nicht nur Sasha und seine Musik haben sich verändert, auch wir alle irgendwie und das ist gut so! Das Konzert war dann super, voll und tolle Stimmung, er wieder im schwarzen Anzug, tapfer bis zum Schluss, wir am tanzen und johlen und brüllen und hoppsen wie die Blöden. Aber leider wieder kein "Open Water", was ich außerordentlich bedaure. Warum suche ich mir auch ausgerechnet diesen Song als Favorit aus…?!

Trotzdem bleibt für mich ein gutes Fazit: Sasha ist anders, neu, rockig, erwachsen, persönlich, authentisch, glaubwürdig…! Er hat auch eine tolle Band um sich versammelt: Sven Petri, Raymond Blake, Maik Schott, Oliver Rüger und Alexander Zuckowski haben seine Musik unglaublich gut transportiert. Aber auch Sasha selbst hat sich in die "Band" eingebracht, hat zur Gitarre gegriffen, den Schellenkranz geschwungen oder seine Künste an der Mundharmonika gezeigt – ganz anders als früher, wo er halt einfach "nur" der Frontman war. Am Schluss hab ich ihn sogar für seinen Mut bewundert, "Lonely" neu zu interpretieren und ich denke, er hat seinen Frieden mit diesem Song geschlossen, also werde ich das auch versuchen…

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"Steck deine Kindheit in die Tasche und renne davon, denn das ist alles, was du hast" (Romy Schneider 1938-1982)

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